Die Abnehmindustrie

Wer durch die nächstbeste Fitnesszeitschrift blättert der entdeckt ziemlich rasch den Wunsch, welcher Millionen von Menschen weltweit antreibt. Gewicht verlieren. Immer mehr Menschen fangen an, sich für ein gesünderes Leben zu interessieren. Der Speck muss also runter, im besten Falle noch ein paar Muskeln drauf. Doch wie funktioniert das, wie nimmt man nachhaltig ab? Um diese Frage hat sich eine ganze Industrie gebildet, die mit schillernden Antworten die Rettung verspricht. Doch halten diese Produkte auch was sie versprechen? Schauen wir mal.

Eine der größten Vermarktungspunkte liegt in den Abnehmtabletten. Der Wunsch ist klar: Möglichst viel abnehmen mit möglichst wenig Aufwand. Nun kommt also eine Tablette daher, welche genau diesen Wunsch annimmt und möglich erscheinen lässt.

Das Werbeversprechen ist ebenso klar. Durch diese Abnehmprodukte werden sie innerhalb von kürzester Zeit massiv an Gewicht verlieren und das unliebsame Fett endlich los. Wie das dann genau funktionieren soll wird gerne mal verschwiegen. Daher sehen wir uns das nun genauer an. Jegliche Abnehmtablette fungiert nach einem der folgenden zwei Prinzipien. Kalorienzufuhr runter oder Kalorienoutput hoch. Zunächst wollen wir uns hier die Sparte der Kalorienoutput Fraktion anschauen.

Und diese Fraktion hat auch einen Namen, Fatburner. Fatburner sollen auf natürlichem oder chemischem Weg die Fettverbrennung anregen. Dies soll durch einen gesteigerten Stoffwechsel geschehen, welcher natürlich mehr Kalorien verbrennt als ein langsamer. Die Mittel die dafür eingesetzt werden reichen von grünem Tee bis hin zu unaussprechlichen Chemieprodukten. Gerade aber die Fraktion mit dem grünen Tee könnte da etwas auf der Spur sein. Grüner Tee sowie Kaffee hat in Studien bereits Kreislaufsteigernde Wirkung gezeigt. Keineswegs von Null auf Hundert, aber es ist ein Anfang. Daher könnte es sich lohnen, gerade vor dem Training eine extra Tasse Kaffee zu trinken. Aber bitte schwarz.

Die Chemieabteilung rennt ihren eigenen Ergebnissen hinterher. Nur wenige Produkte haben überhaupt einen nachweisbaren Einfluss, und wenn dann ist dieser mit massiven Nebenwirkungen verbunden. Da viele Produkte hier eh verboten sind, sollte ein allgemein großer Bogen um sie geschlagen werden.

Doch nun zur viel interessanteren Kategorie, die Fraktion derer die die Kalorienzufuhr verringern wollen. Diese Appetitzügler sollen ebenso auf natürlicher oder chemischer Basis das Hungergefühl stoppen, damit eine Diät einfacher fällt.

Die Naturabteilung setzt hierfür auf Ballaststoffe. Ballaststoffe sind häufig in Schalen oder Körnern vorkommende Stoffe, die wichtig für die Verdauung sind. Der Nebeneffekt von ihnen ist, dass sie die Verdauung sehr beanspruchen, es ist für den Körper daher anstrengender die nötigen Nährstoffe aus ihnen zu ziehen. Das sorgt dafür, dass man sich nach Ballaststoffreicher Kost länger voll fühlt. Genau das machen sich diese Hemmer zunutze und bieten Kapseln mit hohem Gehalt an.

Die Chemiefraktion setzt auf Hormonelle Veränderungen, die das Hungergefühl unterdrücken sollten. Warum das problematisch sein kann muss man wohl niemandem erzählen, der sich schon einmal mit Hormonen auseinandergesetzt hat. Auch diesen Mitteln sollte daher vom geneigten Konsumenten eine klare Absage erteilt werden, einfach weil es unkalkulierbare Risiken mit sich bringt, kaum erforschte Hormonsupplemente zu misbrauchen, ohne einen Arzt zu konsultieren.

Abschließend ist festzuhalten, das keine Menge an Proteine oder Abnehmpillen alleine den gewünschten Effekt erzielt. Eine gesunde Lebensweise ist immer der beste Freund eines gesunden Gewichts.